Gerade erleben wir viele Krisen – global und lokal.
Die Klimakrise wird kleingeredet, statt Lösungen umzusetzen. Fossile Energien werden gefördert, während der Ausbau von Speichern für klimaneutralen Strom stockt. Und leider prägen rechtspopulistische Parolen immer häufiger die politische Debatte.
Gemeinsam gegen Angstmacherei

Auch bei uns in Tönisvorst gibt es nun einen AfD-Ortsverband. Er versucht, Stimmung gegen Geflüchtete zu machen – mit Halbwahrheiten und Angstszenarien.
Doch die Realität ist eine andere:
Geflüchtete wohnen derzeit in Turnhallen. Das ist auf Dauer menschenunwürdig und die Unantastbarkeit der Menschenwürde ist Grundlage unserer Verfassung. Um die Geflüchteten mit einem Minimum an Menschenwürde unterzubringen und die Hallen wieder für den Sport zur Verfügung zu haben sollen sie unter anderem in eine ehemalige Kita ziehen – eine sinnvolle Lösung, weil so ein leerstehendes Gebäude weiter genutzt wird und die Turnhallen frei werden.
Aber angeblich macht die Stadt ständig andere Aussagen darüber, wer in die Kita umgesiedelt werden soll. Ein Angtszenario wird aufgebaut, dass man gar nicht wisse, was da nun passiert.
Die offizielle und mir einzig bekannte Aussage ist: In der Kita sollen sowohl Familien als auch Einzelpersonen aus den improvisierten Unterkünften in den Hallen untergebracht werden. Irgendwelche Gerüchte, dass der Schwippschwager von einem Mitarbeiter der Stadt was ganz anderes erfahren hätte, sind dummes Zeug und dienen nur der Verunsicherung anderer.
Und überhaut: Echte Probleme mit Geflüchteten gab es bei uns bisher nicht – weder Konflikte noch Lärmbelästigung. Warum diese in der ehemaligen Kita dann plötzlich drohen sollten kann mir keiner erklären.

In dem Tönisvorst, in dem ich seit fast 30 Jahren lebe, machen wir es so, dass wir in Krisen zusammenstehen. Dass wir nach Lösungen suchen, statt Misstrauen zu säen. Dass man Menschen in Not hilft, statt auf sie herabzuschauen. Wir leben in einem der sichersten Orte dieses Landes, und unser Land ist eines der sichersten auf dem Planeten – das sollten wir nicht vergessen.
Schulen brauchen Taten, nicht Blockaden
Während andere Ängste schüren, haben wir aber echte Herausforderungen zu stemmen: unsere Schulen. Beide weiterführenden Schulen haben einen massiven Sanierungsstau, der darauf beruht, dass man immer nur tätig wurde, wenn es Fördermittel gab. Ok, dafür musste man aber auch kein Geld bei der Bank leihen.
In der Bilanz ist Tönisvorst in der gesamten Umgebung die Stadt mit der weitaus geringsten Pro-Kopf-Verschuldung – aber das ist nur das Papier. Der Sanierungsstau bei den Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden sind reale, aber zunächst unsichtbare Schulden.
Alles Geld, das in den letzten 25 Jahren nicht in den Gebäudezustand investiert wurde, muss jetzt ausgegeben werden. Beim Gymnasium für eine umfassende Sanierung, bei der Gesamtschule für den Neubau.
Der Neubau der Gesamtschule am Wasserturm ist längst beschlossen und ein Fachgutachten bestätigt, dass der alternative Standort, den die Bürgerinitiative vorschlägt, ungeeignet ist. Früher hat man mehrheitliche politische Beschlüsse, die sich auf Gutachten stützen, umgesetzt. Heute blockieren CDU und FDP die Umsetzung – und diskutieren lieber darüber, ob ein Acker wichtiger sei als die Bildung unserer Kinder.
Wir brauchen jetzt Lösungen, damit unsere Kinder gute Lernbedingungen haben – und keine weitere Zeit verlieren.

Blick nach vorn
Natürlich mache ich mir Gedanken:

- Wie viele Sitze wird die AfD im nächsten Rat bekommen?
- Welche Mehrheiten wird es geben?
- Welche Krisen warten in den kommenden Jahren auf uns?
Aber genau deshalb trete ich an. Weil wir in Tönisvorst schon oft gezeigt haben: Wir stehen in Krisen zusammen. Wir lassen uns nicht von Angst leiten, sondern von Mut und Zusammenhalt. Und vor allem: Wenn jemand Hilfe braucht, dann helfen wir, und treten nicht nach unten.
Ich kandidiere im Wahlkreis 7160 für die Grünen – für eine Politik, die Zukunft gestaltet und Tönisvorst stark macht.