Diesmal mit Versicherungstarifen, Elektrosmog, einem Aufruf an die Werbeindustrie und MRSA,
Versicherungstarife:
Da will eine Versicherung Tarife anbieten, bei denen der zu zahlende Preis von nachgwiesenen sportlichen Aktivitäten abhängt. Mit einem Fitnesstrecking-Armband. Schon länger wird auch diskutiert, ob Kfz-Versicherungen nicht auch den Fahrstil des Fahrers als Grundlage nehmen sollten.
Wollen wir das? Unternehmen mit solchen zum Teil intimen Daten zu füttern? Dürfen die das überhaupt?
Nun, wir sind in einer Markwirtschaft, und wenn es Kunden gibt, die das ok finden… Niko Härting schreibt, dass das Problem auch nicht der Datenschutz an sich ist.:
Will man es einem privaten Versicherungsunternehmen erlauben zu definieren, was unter „gesundem Verhalten“ zu verstehen ist, um seine Kunden zu einem solchen Verhalten zu animieren? Dies ist eine Frage der Verbraucherschutz- und Gesundheitspolitik, für die das Datenschutzrecht und das Persönlichkeitsrecht keine Lösungen bereithalten. […] Ob Scoring, E-Health oder Smart Energy: Die Algorithmen müssen kontrollierbar sein, Verbraucher vor Diskrimierung und Manipulation geschützt werden. Dabei geht es indes nicht um Datenschutz, sondern um einen zukunftstauglichen Verbraucherschutz.
Elektrosmog:
In Hamburg sollen Schüler in Modellklassen mehr mit dem PC als mit Stift und Papier arbeiten. Dann kamen kurz vor der Einführung wilde Zeitungsberichte, in denen Manfred Spitzer zitiert wurde und wo wirr Gefahren durch WLAN und Gefahren durch digitale oder gar Medien an sich herbeigeredet wurden.
Am Ende wurde es doch eingeführt. Angst vor WLAN und Strahlung ist zunächst mal irrational, wie jede Angst. Aber sie ist auch unbegründet und schadet in diesem Fall auf Sicht hin den Kindern:
Natürlich sind die Computer, ist das Internet, was uns Erwachsenen täglich begegnet, nicht unbedingt kindgerecht. Ebenso wenig wie der Straßenverkehr, der uns morgens in der Rush-Hour auf dem Weg ins Büro begleitet nicht kindgerecht ist.
Aber so wie wir mit Kindern üben, sich selbst im Verkehr zu orientieren und Tag für Tag sicherer werden, so gilt es, auch Kinder Schritt für Schritt nach Digitalien zu begleiten.
Aufruf an die Werbeindustrie:
Nehmen wir mal Reklame für Duschbäder. Ich erinnere mich nicht daran, mal auf einem dieser Plakate einen pummeligen Mann mit dünnem Haar unter der Dusche gesehen zu haben, der lachend das Duschbad in die Kamera hält. Das machen nur junge Frauen mit Kleidergröße unter 38. Ich fühle ich da schon ein bisschen diskriminiert, denn das erweckt ja den Eindruck, dass wir Männer nicht duschen.
Aber das ist eine der typischen Stereotypien, wie sie in der Werbung vorkommen. pinkstinks.de hat eine wunderbare Plakatreihe geschaffen, wo sie mit solchen Rollenbildern aufräumen.
MRSA:
Multiresistente Keime sind in aller Munde. Und das nicht nur sprichwörtlich. correctiv.org hat das recherchiert und wer den Artikel liest wird Antibiotika mit anderen Augen sehen. Wir müssen keine Angst vor Antibiotika haben, sondern vor dem medizinischen System, das unverantwortlich mit ihnen umgeht.
Das wissen wir seit meiner Kindheit.
Und langsam wird es ein Problem.