Hat schon mal jemand versucht, in einer gemischten Runde aus Krabbenkillern, Muschelcocktail-Schlürfern, Tintenfischzerrupfern, Schmorpfifferlingzutzlern und Filetspitzenlängsaufschlitzern einen einfachen Salat zu bestellen?
(Carola Heine in moving-target.de)
Ja. Mensch muss nicht vegan sein, schon als Ovo-Lacto-Veggie kannte ich das eigene Erstaunen, dass es auch neute noch zehnseitige Speisekarten gibt ohne ein einziges vegetarisches Gericht. Bei einem Treffen einer Bürgerinitiative in einem örtlichen Lokal schlug die Bedienung dann vor, sie könne „den Thunfisch wieder vom gemischten Salat runternehmen, das ginge wohl eher, als die Schinkenstücke aus dem anderen Salat rauszufischen“.
Und sie wunderte sich, dass wir dankend ablehnten.
Wenn Du als Veggie dann Deinen Salat hast, haste ihn in zweierlei Hinsicht.
Einmal: Auf dem Teller.
Und dann noch: Die Gesprächsthemen! Die sind bei mehr als drei anderen Anwesenden vorhersehbar. Weil auf einmal alle Anwesenden „sowieso fast nie Fleisch essen“ um ca. 30 Sekunden später – wo wir gerade beim Thema sind – zu besprechen, wo man Steak/Ente/Wild/wasauchimmer besonders gut und/oder günstig essen könne.
Als einmal ein Angler an der vor ihm liegenden Forelle Blau unbedingt demonstrieren wollte, wie man sie mit einem Schnitt aufschneidet und gleichzeitig ausnimmt, war er geradezu verärgert, dass ich ihn bat, damit doch zu warten bis ich aufgegessen hätte.
Mit Salat biste entweder so’n Weltverbesserer (dabei hab ich noch nie beim Essen angefangen, über Vegetarismus zu reden. Das machen die Fleischesser immer selber) oder potentiell magersüchtig.
Ja: Auch ich wurde – mit 92 Kilo Kampfgewicht bei 1.85m – schon für magersüchtig gehalten.