Faszinierend, wie die Medien bei der US-Präsidentschaftswahl „Prognosen“ abgeben. Zum Beispiel beim Liveticker von N24:
+ 06:36 Uhr + Auftakt der US-Präsidentschaftswahl in Dixville Notch
[…] Barack Obama und […] Mitt Romney erhielten bei dem Urnengang kurz nach Mitternacht Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) jeweils fünf Stimmen. Damit gab es bei der Stimmabgabe zur Präsidentschaftswahl in dem Ort erstmals in der Geschichte ein Patt, was als weiterer Indikator für das extrem knappe Rennen bei der diesjährigen Wahl gewertet werden könnte.
Wahnsinn, dieser Ort mit 10 (in Worten: zehn) Stimberechtigten öffnet die Wahllokale schon um Mitternacht, damit er seine 15 Minuten Ruhm abbekommt. Dabei sagt das Ergebnis ziemlich gar nichts aus.
Und es geht weiter. Im Gegensatu zu Dixville Notch ist Hart’s Location mit unglaublichen 32 Stimmberechtigten natürlich aussagekräftiger:
Dort hat der Amtsinhaber klar gewonnen. Obama erhielt 23 Stimmen, sein Herausforderer Mitt Romney nur neun Stimmen.
Dann können wir ja beruhigt sein, dass Romney nicht gewinnt. Oder hat N24 was übersehen?
Ups:
Regulär öffnen die Wahllokale erst ab 11.00 Uhr (MEZ).
Na, kommt, die restlichen 231.229.580 Stimmberechtigten (Stand zur Wahl 2008, Quelle: Wikipedia) können an diesem glasklaren Ergebnis nichts mehr ändern.
Was anderes: Kann jemand dem Chefredakteur von N24 mal schnell ne Wünschelrute besorgen?