Diesmal mit einem Rant gegen das Lachen, dann doch leicht arrogantem Kundendienst, berechtigter Kritik einer Nichtmutter an Kinderbildern, mal wieder TOR und auch das Leistungsschutzrecht kommt vor.
Rant:
Gunter Dueck, also Prof. Dr. Gunter Dueck, geht der Autoindustrie ans Eingemachte. An ihre Arroganz und Ignoranz. Daran, dass sie sich trauen, über Googles selbstfahrende Autos zu lachen statt zu erkennen, dass CarSharing, Uber und selbstfahrende Autos zeigen, dass die Dienstleistung von heute morgen viel besser durch Automaten erfolgt und das, was die Wirtschaft antreibt, neues Wissen und Innovation sein wird.
Kundendienst:
Wie schön wäre es doch, wenn Apple alles per Computer abwickeln könnte, was mit Reklamationen zu tun hat. Dann wüsste man nach solchen Äußerungen belegbar, dass die arrogante Haltung zu verbogenen iPhones ein Fehler im System ist und nicht, wie dann sicher bald behauptet wird, ein schlecht trainierter Mitarbeiter.
Kinderfotos:
Ich muss Romy Mlinzk zustimmen: Bei vielen Bildern, die Eltern von ihren Kindern ins Netz stellen, sollten diese sich überlegen, was sie dazu sagen würden, wenn ihre Eltern das damals gemacht hätten.
Meiner Meinung nach sind die Planungen, jegliche als aufreizend interpretierbaren Bilder von Kindern zur Straftat zu machen, maßlos überzogen. Da hilft schon ein Blick in Omas Fotoalbum, das dadurch zur reichen Fundgrube jedes Ermittlers wird.
Aber es ist halt ein Unterschied, ob Oma das Bild im Album hat und sich zum Geburtstag des Enkels und zu Weihnachten anguckt, oder ob sie es in A4 vergrößern lässt und ins Fenster ihrer Küche auf der Straßenseite ihrer Erdgeschosswohnung hängt. Das würden alle Beteiligten missbilligen – auf Facebook und Instagram scheint es jedoch normal.
Ein reines Veröffentlichungsverbot bestimmter Bilder wäre daher vielleicht hilfreich.
Ich glaube – wie Snoopsmaus – nicht, dass hinter jeder Ecke Pädophile hocken und den so dargestellten Kindern nachstellen, um sie zu vergewaltigen. Was aber plausibel ist: Dass die Bilder, die sexuell uminterpretiert werden können, in einschlägigen Sammlungen landen. Im Untergrund kursieren und verbreitet werden. Nie wieder gelöscht werden können.
Also Hand aufs Herz: Postet nur Bilder, bei denen Ihr wirklich ganz 100% sicher seid, dass die Kinder in 10 oder 20 Jahren noch wollen, dass sie zu sehen sind. Völlig ohne Zweifel. Eure Kids werden noch genügend Gelegenheit haben, selber Bilder zu veröffentlichen, für die sie sich später in den Arsch treten wollen. Sie können sich später selber zum Obst machen. Dazu brauchen sie Eure Hilfe nicht.
TORheiten:
Alvar Freude mokiert sich darüber, dass TOR zum IT-Sicherheits-Dings propagiert wird. Recht hat er. TOR ist ein Anonymisierungsdienst. Er verhindert, dass aus Daten bei meinem Provider hervorgehen kann, welche konkreten Dienste ich genutzt habe, und verhindert bei diesen Diensten, dass ich z.B. durch Polizei oder Geheimdienste identifiziert werden kann.
TOR ist toll für Whistleblower oder Menschen, die in heiklen Themen Beratung suchen. Wenn ich mich aus meinem heimischen Netz beim heimischen Provider via TOR bei Facebook anmelde, um mich dort mit meinem eigenen Account einzuloggen, hat das Prinzip nur so halb verstanden.
Ja. Mein Provider kann dann nicht erkennen, dass ich mich bei Facebook anmelde. Das war es dann auch.
Wenn man also auf Webseiten recherchiert, bei denen man sowas vermutet (NSA, BND, BKA), wenn man Whistleblower ist und anonym kommunizieren muss. Wenn man Beratungsangebote annehmen will, ohne sofort oder irgendwann später alleine deshalb kriminalisiert werden zu können.
Es gibt 1001 gute und legale Gründe, TOR nutzen zu wollen. Verschlüsselung ist keiner davon. Echt jetzt.
Die andere Seite bedenkt Katharin Tai. Zwar hat jeder das Recht, sich anonym im Netz zu bewegen, daraus kann man aber nicht ableiten, dass jeder die Pflicht hat, anonymisierte Mails, Forenposts und Blogkommentare zuzulassen. TOR braucht also zur breiten Akzeptanz auch Mechanismen, mit denen Diensteanbieter erkennen können, wer über einen TOR-Exit-Node kommt. Und entsprechende Mails und Forenposts erstmal auf Eis legen oder gar nicht erst zulassen.
Leistungsschutzsatire:
Die hat die VG Medien jetzt gebastelt. Der Großteil der Verlage hat Google eine widerrufliche Gratiseinwilligung erteilt, Teaser als Snippets anzuzeigen. Das sorgt dafür, dass das Gesetz, das den monopolistischen Marktführer Google an die Leine nehmen sollte, seine Konkurrenz an die Leine nimmt. Yahoo, BING & Co haben diese Einwilligung nämlich nicht erhalten. Klar, dass Häme laut wird.