„Wie peinlich, der postet sogar ein Bild von seinem Eis!“ hörte ich neulich von der Zehnjährigen. Kann man so sehen. Muss man aber nicht.
Stephan Prorombka hat für dieses Teilen einen Begriff gefunden: Goldigkeit. Wir teilen Keinigkeiten ohne Gewinnabsicht, der einzige Gewinn ist der Zuspruch anderer durch Likes, Herzen oder Sternchen. „Es ist der Ring aus dem Kaugummiautomaten, den man verschenkt.“ sagt er. Es ist wertlos, aber die Geste des Schenkens zählt.
Jetzt besuche ich noch meine Großmutter. In der Seniorenresidenz lieben sie meine Witze. pic.twitter.com/HXiau9CL7V
— stephan porombka (@stporombka) 10. Mai 2015
Auch in der Literatur und der Wissenschaft findet Porombka Goldigkeit, bei Adorno, der die eigene Widersprüchlichkeit (und Vorläufigkeit) nicht verleugnete, sondern immer wieder betonte.
Noch einmal mit Adorno schlafen. Dann frage ich sechs Tage lang: „Was fang ich bloß mit meiner ZEIT an?!“ @DIEZEIT pic.twitter.com/aK3zniae5G
— stephan porombka (@stporombka) 29. April 2015
Goldigkeit ist, dass man etwas gibt, was im eigentlichen Wert so niedrig ist, dass man es sich ohne Probleme leisten kann, den Beschenkten aber auch nicht belastet, indem er glaubt, es erwidern zu müssen.
httpvh://www.youtube.com/watch?v=SN3BuE-UIcU
Natürlich hatte man mich davor gewarnt, mit den Manga-Frauen aus Halle 1 nachts noch was trinken zu gehen. #lbm15 pic.twitter.com/NHU4bzYIRK
— stephan porombka (@stporombka) 13. März 2015