„Wie peinlich, der postet sogar ein Bild von seinem Eis!“ hörte ich neulich von der Zehnjährigen. Kann man so sehen. Muss man aber nicht.

Stephan Prorombka hat für dieses Teilen einen Begriff gefunden: Goldigkeit. Wir teilen Keinigkeiten ohne Gewinnabsicht, der einzige Gewinn ist der Zuspruch anderer durch Likes, Herzen oder Sternchen. „Es ist der Ring aus dem Kaugummiautomaten, den man verschenkt.“ sagt er. Es ist wertlos, aber die Geste des Schenkens zählt.

Auch in der Literatur und der Wissenschaft findet Porombka Goldigkeit, bei Adorno, der die eigene Widersprüchlichkeit (und Vorläufigkeit) nicht verleugnete, sondern immer wieder betonte.

Goldigkeit ist, dass man etwas gibt, was im eigentlichen Wert so niedrig ist, dass man es sich ohne Probleme leisten kann, den Beschenkten aber auch nicht belastet, indem er glaubt, es erwidern zu müssen.

httpvh://www.youtube.com/watch?v=SN3BuE-UIcU

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