Political Correctness ist wichtig. Es ist einfach inakzeptabel, durch seine Sprache Menschen zu diskriminieren oder zu beleidigen. Niemand will das für sich, also sollten wir es selber auch nicht machen. Außer beim „N-Wort“.

1769 behauptete der österreichisch-ungarische Hofbeamte und Mechaniker Wolfgang von Kempelen, er habe eine Maschine gebaut, die selbständig gegen einen Menschen Schach spielen könne. Zentraler Bestandteil war eine menschliche Figur, die mechanisch die Schachfiguren über das Brett schob.

Und um alles möglichst mysteriös und exotisch aussehen zu lassen, war diese Figur mit einer türkischen Tracht gekleidet.

„Getürkt“ wurde seitdem als Bezeichnung für betrügerische Handlungen genutzt.

Natürlich kann man diesen Begriff heute nicht mehr nutzen, er beleidigt alle Türken, da er die Bezeichnung ihrer Herkunft eben mit betrügerischen Inszenierungen in Verbindung bringt. Niemand will das, also sollte man den Begriff nicht in diesem Vorurteile verursachenden Kontext nutzen.

Ähnlich ist das mit „Zigeuner“. Der Begriff leitet sich vermutlich aus dem byzantinischen Griechisch ab. Seine Bedeutung umfasst – egal, was er im Ursprung bedeutete – Eigenschaften wie „kriminell, unstet, betrügerisch“.

Man nennt das auch Framing.

Auch dieses „Z-Wort“ sollte man daher nicht benutzen, und tatsächlich haben die unter dem Oberbegriff gesammelten Personengruppen eigene Bezeichnungen für sich.

Und wie ist das mit dem N-Wort? Die meisten Menschen, die man mit ihm spontan bezeichnen möchte, gehören ganz offensichtlich zur Personengruppe, die damit bezeichnet wird. Sie hätten ja die Wahl, es gibt durchaus auch welche unter ihnen, die kaum zu erkennen sind, wenn man sich nur oberflächlich mit ihnen befasst.

Einige unterrichten tatsächlich unsere Kinder, ohne, dass sie auffallen, andere arbeiten in Behörden oder sitzen in Stadträten und Parlamenten, so gut können sie den Anschein erwecken, „einer von uns“ zu sein.

Das kann doch niemand wollen!

Trotzdem traut sich kaum jemand, das so treffende und sie so gut beschreibende N-Wort zu benutzen. PolitikerInnen und die Presse eiern rum, verbiegen ihre Aussagen, indem sie Euphemismen benutzen, schönreden, was eigentlich hässlich ist wie die Nacht.

Zudem beschreibt das N-Wort ja auch nur Attribute, die diese Menschen freiwillig tragen. Niemand zwingt, zu dieser Personengruppe zu gehören.

Und deshalb werde ich das N-Wort benutzen, offen, frei, ungehindert.

Schließlich gibt es keinen Grund, Nazis als etwas anderes zu bezeichen, als das, was sie sind:

Nazis eben.

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